Die Schülerinnen waren mit einer Gruppe von insgesamt zehn Austauschschülern zu Gast am Geschwister-Scholl-Berufskolleg, einer Partnerschule des DRK-Kreisverbandes Leverkusen.
In Frankreich besuchen die Schülerinnen das „Lycée Professionnel Pierre et Marie Curie“, eine Berufsschule in Freyming-Merlebach in Lothringen. Dort werden sie 2017 das Fachabitur für Gesundheit und Sozialwesen ablegen. Ihre Ausbildung umfasst die Schwerpunkte Hauswirtschaft, Betreuung und Pflege.
Um die praktische Arbeit in einem deutschen Pflegeheim kennen zu lernen, besuchten die jungen Französinnen nicht nur den Unterricht an ihrer Partnerschule, sondern halfen für fast einen Monat im DRK-Altenheim in Opladen aus. Dort arbeiteten sie projektbezogen bei der Freizeitgestaltung der Bewohner mit und organisierten zum Beispiel die „deutsch-französische Kaffeetafel“.
Nicht nur bei den Bewohnern und Bewohnerinnen des Altenheims kamen die Gast-Betreuerinnen gut an, auch die französischen Schülerinnen waren voll des Lobes.
Sie seien sehr gastfreundlich aufgenommen worden, betonten Oriane (18), Chloé (16) und Shirlène (17). Besonders gefiel ihnen die familiäre Atmosphäre im Heim und im Team sowie die Tatsache, dass sie einige Aufgaben wie Einkaufen selbstständig erledigen durften.
Außerdem konnten alle drei ihre Deutschkenntnisse verbessern, eine wichtige Voraussetzung, da sich einige vorstellen können, später in Deutschland zu arbeiten.
In der Pflege stellten die Praktikantinnen einige Unterschiede zwischen deutschen und französischen Einrichtungen fest, angefangen bei den Hygienevorschriften bis zu den Vorgaben, wie die Betten gemacht werden sollen. Dabei schneidet der Gastgeber gut ab: Durchweg wurden die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsweise in Deutschland im Vergleich zu Frankreich besser bewertet.
Für den DRK-Kreisverband Leverkusen war der Besuch französischer Praktikantinnen eine Premiere. Wegen der sehr guten Erfahrungen würde DRK-Kreisgeschäftsführer Dr. Josef Peters französischen Schülern auch im nächsten Jahr gerne einen Praktikumsplatz anbieten.
„Ideal wäre es natürlich, wenn auch unsere Auszubildenden zu einem Gegenbesuch nach Frankreich fahren könnten“, so Dr. Peters. „Das Lycée hat ein Internat, wo unsere Azubis übernachten könnten. Kontakte zur dortigen Schulleitung haben wir schon aufgenommen.“
Im Sinne eines echten Austauschs brechen also vielleicht demnächst Leverkusener Azubis nach Frankreich auf.